Die aktive Mobilität

Platzbedarf

Der Flächenverbrauch der Aktiven Mobilität beträgt gemessen an den zurückgelegten Personenkilometern ca. 13%. Eine interessante Zahl, die man sich näher ansehen muss, denn der Vergleich zum Flug (4%), zur Bahn (4%) und zu ÖPNV (5%) hinkt auf den ersten Blick. Wie kann Gehen und Radfahren so viel Platz verbrauchen?

Die Antwort liegt in den zurückgelegten Personenkilometern, denn zu Fuß oder per Rad legen wir im Schnitt äußerst geringe Strecken zurück. Aktive Mobilität eignet sich lediglich für kurze Distanzen. Lässt man die km außer Acht, wird der sehr vorteilhafte Platzbedarf der aktiven Mobilität im Vergleich zum MIV offensichtlich. Ein Fahrrad verbraucht im Stillstand ca. 1,2m2 Fläche. Ist es mit ca. 30km/h unterwegs, steigt dieser Verbrauch auf 41m2. Da der Vergleich zum Auto im Stadtverkehr durchaus zulässig ist, stellen wir diesen an: die Werte des Autos liegen bei 13,5m2 und 65,2m2. Zu Fuß ist man beim Platzbedarf Weltmeister, man verbraucht bis zu einer Maximalgeschwindigkeit von 4km/h gerade mal 0,94m2 Fläche.

13% Flächenverbrauch im Personenverkehr, gemessen an den Personenkm. Berücksichtigt sind versiegelte Böden und Platzbedarf im Betrieb.

Emissionen

Die kumulierten Emissionen im Personenverkehr gemessen an den Personenkilometern liegen bei der Aktiven Mobilität bei 4% und erreichen naturgemäß den niedrigsten Wert aller dargestellten Mobilitätsformen. Ein Grund dafür ist, dass beim Gehen beispielsweise de facto keine CO2 Emissionen entstehen.

Beim Radfahren ist das ein wenig anders, da wir die Herstellung und Entsorgung eines Fahrrades in Betracht ziehen müssen. Berücksichtigen wir dies, so wird beim Radfahren mit Emissionen von 5g CO2 pro zurückgelegtem Kilometer gerechnet. Zum Vergleich emittiert ein PKW mit Verbrennungsmotor 218g je km, also bis zu 40 mal so viel. (Quelle: VCÖ). Warum das Sinn hat, verdeutlichen diese Zahlen: In Österreich sind 19% aller PKW-Fahrten kürzer als 2,5km, sogar 40% sind kürzer als 5km (Quelle: VCÖ). Viele dieser Distanzen können einfach zu Fuß oder per Rad erledigt werden. Deutsche fahren im Schnitt pro Jahr 11.000km mit dem Auto. Verzichten wir künftig bei Strecken unter 2½km aufs Auto, so ließen sich in Deutschland pro Jahr, PRO AUTOFAHRER rd. 456kg CO2 einsparen.

4%Kumulierte Emissionen im Personenverkehr, gemessen an den Personenkm. Berücksichtigt sind Treibhausgase, Kohlenmonoxid, Stickoxide und Feinstaubpartikel

Energie

Der kumulierte Energiebedarf im Personenverkehr gemessen an den Personenkilometern beträgt bei der Aktiven Mobilität lediglich 1%. Warum ist dieser Wert so niedrig? Aktive Mobilität benötigt nur Energie, die ich zu mir nehmen muss, um beispielsweise zu Fuß zu gehen oder Rad zu fahren.

Zum einen ist der Energieaufwand zur Herstellung eines Fahrrades gering im Vergleich zu anderen Mobilitätsformen, zum anderen muss ich beim Gehen oder Radfahren weder fossile noch elektrische Energie zuführen, um mich vom Fleck zu bewegen. Zugegeben, dem Elektro-Fahrrad muss ich Strom hinzufügen, allerdings ist dieses mit einem Wirkungsgrad von bis zu 95% überaus effizient. Enorm interessant ist die Gegenüberstellung der Energiebilanz des Gehens mit jener des Radfahrens. Gehen ist nämlich erstaunlich ineffizient, nur 8% der eingesetzten Energie können in Vortrieb umgewandelt werden, der Rest geht als Wärme verloren. Das Fahrrad ist da schon um ein Vielfaches effizienter, beim Radfahren können immerhin 26% der Energie als Vortrieb verwendet werden.

1% Kumulierter Energiebedarf im Personenverkehr, gemessen an den Personenkm. Berücksichtigt sind Betrieb, Energiebereitstellung und das Fahrzeug selbst.

Rohstoffe

Der kumulierte Rohstoffverbrauch im Personenverkehr gemessen an den Personenkilometern liegt bei der Aktiven Mobilität bei ca. 5%. Wer sich nun fragt, wie dieser Wert beim Flug mit 1% nur ⅕ dessen beträgt, muss die Personenkilometer in Betracht ziehen. Aktive Mobilität eignet sich nur für überaus kurze Strecken, vielfach im urbanen Raum.

Beim Thema Rohstoffe und der aktiven Mobilität stellt sich nun die Frage des Transportmittels. Sind es beim herkömmlichen Fahrrad hauptsächlich Aluminum, Stahl und Kunststoff, die zum Einsatz kommen, werden in den Akkus moderner E-Bikes um 35% mehr Rohstoffe verbaut. Deren Gewinnung, Transport und Entsorgung müssen in die Rechnung mit einbezogen werden. (Quelle: https://flexini.com/). Klar ist, im Vergleich zum Zufußgehen oder zum herkömmlichen Fahrrad verbrauchen damit E-Bikes über ⅓ mehr Ressourcen. Steigt man allerdings bei 40% der Autofahrten (diese sind kürzer als 5km) vom PKW aufs E-Bike um, so hat man den Ressourcenverbrauch und die CO2 Emissionen, die der E-Bike Akku verursacht, bereits nach 100km per Rad kompensiert. 100km, die nicht mit dem Auto zurückgelegt werden, sparen über 2.000g CO2 Emissionen einsparen! (Quelle: https://flexini.com/)

5% Kumulierter, metallischer Rohstoffverbrauch im Personenverkehr, gemessen an den Personenkm. Berücksichtigt sind Infrastruktur, Energiebereitstellung und das Fahrzeug selbst